Dienstag, 09. November 2021

Moderne, freundliche Behandlungsräume und zwei Ergotherapeutinnen, die ihrem Beruf mit Leidenschaft nachgehen: Das ist die Ergotherapie-Praxis Dr. Muschinsky in Bad Lauterberg.

Seit März diesen Jahres hat die Muschinsky-Gruppe neben den Ergotherapie-Praxen in Herzberg und Gittelde ebenfalls in Bad Lauterberg, genauer gesagt in der Dr.-Bodo-Otto-Straße 5, eine solche eröffnet. Die Leitung der Praxis übernimmt Melanie Herbst, die zuvor bereits sieben Jahre als Ergotherapeutin bei der unternehmenseigenen Fachklinik für Orthopädie und Schmerztherapie tätig war. „Mich motiviert, mit meiner Arbeit Patienten zu helfen und Erfolge zu sehen“, sagt sie. An ihrer Seite arbeitet Ergotherapeutin Julia Kopp, die zeitweise noch immer in der Fachklinik therapiert.

Mit Spiel und Spaß therapieren

Kopp hat eine Fortbildung im Bereich Pädiatrie absolviert, heute behandelt sie ein 4-jähriges Mädchen namens Jolene. Schon vor dem Eintritt in das Therapiezimmer sind laute Schritte und Jolenes Lachen zu hören. Drinnen wird klar, weshalb: Das Mädchen führt im Rahmen eines Hindernisparcours verschiedene Übungen zur Verbesserung ihrer Grobmotorik durch. Sie kriecht durch einen Tunnel, springt auf einem Trampolin und balanciert über eine Stoffschlange. So baut sie spielerisch Muskeln in ihrem Oberkörper auf. Zuvor hat sie mit Kopp ihre Feinmotorik trainiert, sie haben gemalt und geprickelt. Bei letzterem werden mit der sogenannten Prickelnadel kleine Löcher entlang einer Linie in ein Stück Pappe oder Papier gestochen, sodass eine Form herauskommt. Bei älteren Patienten wird zudem gerne handwerklich gearbeitet, beispielsweise mit Peddigrohr und Holz.

Kein Patient wie im Lehrbuch

Das hauptsächliche Ziel der Ergotherapie ist, die Alltagskompetenz der Patienten zu erhalten oder wiederzuerlangen. Damit ist sowohl der häusliche als auch der berufliche Alltag der Patienten gemeint. „Die größte Herausforderung ist, auf jeden Patienten individuell einzugehen“, stellt Kopp fest. Es gebe nie jemanden wie im Lehrbuch. Jeden Patienten in seiner jeweiligen Alltagssituation abzuholen – das mache den Reiz ihrer Arbeit aus. Die erste Therapiestunde wird stets dafür genutzt, einen individuellen Behandlungsplan auf Grundlage des ärztlichen Befundes und der Anamnese zu erstellen.

Ein abwechslungsreicher Beruf

„Das Schöne an der Arbeit ist die Abwechslung und der enge Kontakt zu den verschiedenen Patienten“, findet Herbst. Im Praxisalltag behandeln die Ergotherapeutinnen Menschen vom Kindes- bis ins Seniorenalter, die neurologisch, orthopädisch oder psychisch erkrankt sind. Zudem führen sie Hirn-Leistungstrainings durch. Typische Erkrankungen sind beispielsweise Entwicklungsverzögerungen, Rheuma, Schlaganfälle, Demenz, Handverletzungen oder ADHS.

Zur Tagesordnung gehören neben den Behandlungen in der Praxis Hausbesuche in Privathaushalten, Pflegeheimen und Kindertagesstätten, wobei Herbst und Kopp den Bereich von Barbis über Bad Lauterberg bis nach Sankt Andreasberg abdecken. Dauer und Häufigkeit der Behandlungen hängen ebenfalls ganz vom Patienten ab: Es gebe Patienten, die  nach einer Verletzung für insgesamt zehn Behandlungen in die Praxis kommen, und es gibt Langzeitpatienten. Herbst behandelt beispielsweise jemanden, der seit 2011 zweimal die Woche zur Ergotherapie kommt – früher immer in die Fachklinik, heute in die Dr.-Bodo-Otto-Straße 5.